Die Weichen sind gestellt
Als Teil der Strategie 2025 und der Vision steht bei GF das Thema Nachhaltigkeit im Mittelpunkt. Johann Viljoen und sein Team von Corporate Sustainability verfolgen dabei einen ganzheitlichen Ansatz. Ihr Ziel: GF im Bereich Nachhaltigkeit an die Spitze zu führen.
In puncto Nachhaltigkeit kann GF bereits einige Erfolge vorweisen. Mit Leichtbau-Druckgussteilen unterstützt GF Casting Solutions Automobilhersteller dabei, den Kraftstoffverbrauch und die Emissionswerte zu reduzieren. Seit 2020 versorgt die Division beispielsweise Renault mit einem neuen Batteriegehäuse aus Leichtmetall. Auch die anderen Divisionen von GF sind auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Das NeoFlow Druckregelventil von GF Piping Systems stabilisiert veraltete Wasserversorgungssysteme und reduziert Wasserverluste sowie CO2-Emissionen. GF Machining Solutions trägt durch Lasertexturierungsverfahren dazu bei, den Einsatz von Chemikalien zu vermeiden.
Johann Viljoen, Leiter Corporate Sustainability
Johann Viljoen (50) war schon im Bereich Nachhaltigkeit tätig, bevor das Thema zum Trend wurde: Als studierter Chemiker wechselte er Ende der 1990er-Jahre ins Umweltmanagement und im vergangenen Jahr zu GF. Er freut sich darauf, GF zu einem ganzheitlich nachhaltigen Unternehmen zu machen und innovative Lösungen für zentrale Herausforderungen zu finden.
Anna Oetinger, Corporate Sustainability Manager
Anna Oetinger (32) startete 2017 nach dem Studium bei GF. Sie ist davon überzeugt, dass Unternehmen in der Gesellschaft eine wichtige Position einnehmen. Ihr gefällt es, diese Rolle durch die Verbindung von wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Perspektiven zu gestalten.
Die Prioritäten richtig setzen
Johann Viljoen, Leiter Corporate Sustainability bei GF, strebt jedoch eine ganzheitlichere Sichtweise an. Zusammen mit seinem Team koordiniert er die globalen Anstrengungen, GF führend im Bereich Nachhaltigkeit zu machen. „Wir haben drei Arbeitsbereiche etabliert, um die Nachhaltigkeitsziele von GF zu erreichen: Der erste Bereich konzentriert sich auf unser Produktportfolio, der zweite auf die Themen Klima und Ressourcen und der dritte auf die Menschen und ihr Wohlbefinden“, so Viljoen. Auf dieser Basis wurden acht Nachhaltigkeitsziele formuliert, die GF bis 2025 erreichen will.
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In Zeiten des Klimawandels und schwindender natürlicher Ressourcen geraten Unternehmen wie GF durch eine Vielzahl externer Interessensgruppen unter Druck, wirtschaftliche Ziele mit ökologischem Handeln zu verbinden. „Wir müssen Leistung erbringen und dabei die richtigen Prioritäten setzen“, sagt Johann Viljoen. Trotz der anstehenden Herausforderungen herrsche eine positive Stimmung. „Nachhaltigkeit und Innovation gehören zusammen – und sind heute ein wichtiger Bestandteil der Geschäftsstrategie, statt nur die zweite Geige zu spielen“, so Anna Oetinger, die als Corporate Sustainability Manager eng mit Johann Viljoen und den Nachhaltigkeits-Teams der Divisionen zusammenarbeitet.
Abfall als Chance
Folglich wurde auch das Thema Nachhaltigkeit als fester Bestandteil der GF Strategie 2025 definiert und in der Unternehmensvision verankert. Nun ist es die Aufgabe von Johann Viljoen und seinem Team, diesem Anspruch auch Taten folgen zu lassen. „Wir arbeiten eng mit den Teams der drei Divisionen zusammen, um konkrete Massnahmen zu definieren und diese weltweit umzusetzen“, sagt Viljoen.
Im Oktober 2020 hielt GF seine jährliche regionale Nachhaltigkeitskonferenz virtuell ab, an der über 60 Fachleute aus den Bereichen Umwelt, Gesundheit und Sicherheit sowie Führungskräfte von GF Standorten in Nord- und Südamerika teilnahmen. Die einzelnen Produktionsstätten tauschten sich über bewährte Massnahmen aus, um diese auch an anderen Standorten umzusetzen.
Zusammen mit seinem Team hat er im vergangenen Jahr ganze Arbeit geleistet. Sie legten für GF CO2-Emissionsziele fest, die sich an den Vorgaben der Science-Based-Targets-Initiative orientieren, einer Non-Profit-Organisation, die sich für den Klimaschutz einsetzt. Sie analysierten die Wertschöpfungskette von GF im Hinblick auf die Beseitigung von Umweltrisiken und entwarfen Rahmenbedingungen zur Bewertung von Lieferanten. Darüber hinaus planen sie die Etablierung einer Kreislaufwirtschaft bei den Kunden. Aber wie steht es damit? „Wir haben zum Beispiel immer noch Schwierigkeiten mit unseren Abfällen, die auf der Deponie oder in Verbrennungsanlagen entsorgt werden“, sagt Anna Oetinger. „Doch es gibt Möglichkeiten wie die Reduzierung von Verpackungen oder das Recycling von Kupferdrähten.“
58 Prozent: Das ist die Quote aus dem Jahr 2020 für die Produkte und Lösungen von GF, die einen sozialen oder ökologischen Nutzen bieten. Im Jahr 2018 lag diese Kennzahl noch bei 47 %. Die Zielgrösse von GF für 2025: 70 %.
Klar ist: Der Weg für GF zum globalen Nachhaltigkeitsführer ist geebnet. Jetzt gilt es, ganzheitlich auf diese Vision hinzuarbeiten.
Mini-Glossar Nachhaltigkeit
- Die Kreislaufwirtschaft ist ein Produktions- und Verbrauchsmodell, das darauf abzielt, den Lebenszyklus von Produkten zu verlängern und Abfall am Ende der Lebensdauer zu vermeiden, indem die Werkstoffe im Kreislauf verbleiben. Schlüsselkonzepte sind: Reparatur, Wiederverwendung und Recycling.
- EcoVadis ist ein Anbieter von Nachhaltigkeitsratings für Unternehmen und ein Netzwerk, dem sich GF 2020 angeschlossen hat. Dabei werden die Nachhaltigkeitseffekte eines Unternehmens durch die Gestaltung der Lieferkette unter Berücksichtigung von Umwelt-, Ethik-, Arbeits- und Menschenrechtsaspekten sowie einer nachhaltigen Beschaffung bewertet, zertifiziert und optimiert.
- Science Based Targets sind eine Reihe von Zielsetzungen, die GF übernimmt, um die Treibhausgasemissionen gemäss den Anforderungen des Pariser Abkommens zum Klimawandel zu reduzieren.
- Bei dem sogenannten Wertschöpfungsketten-Ansatz werden die zentralen Eingriffspunkte im gesamten Wirtschaftssystem analysiert. Ziel ist es, den Verbrauch natürlicher Ressourcen und negative Auswirkungen auf die Umwelt, die durch Produktion und Konsum verursacht werden, zu reduzieren.
- Der Begriff CO2-Neutralität beschreibt das Ziel, netto-Null CO2-Emissionen zu erreichen. Eine mögliche Massnahme ist es, den Ausstoss von CO2-Emissionen mit deren Abbau auszugleichen, zum Beispiel durch CO2-Abscheidung und –speicherung. Eine weitere Option ist es, Emissionen im Produktionsprozess zu eliminieren und auf erneuerbare Energien zu wechseln.
8 Nachhaltigkeitsziele 2025
- 70% der Umsätze werden mit sozialem oder ökologischem Nutzen generiert.
- Reduzierung des globalen CO2e-Fussabdrucks um 12,5%.
- Reduzierung der Wasserintensität um 20% in Gebieten mit hoher Knappheit.
- Reduzierung des Abfalls auf Deponien oder in Verbrennungsanlagen um 20%.
- Durchführung von Nachhaltigkeitsbewertungen bei 80% der Beschaffungsausgaben.
- Diversität und Inklusion: 25% der neu ernannten Führungskräfte sind weiblich.
- Engagement der Mitarbeitenden: Mindestens 80% der Mitarbeitenden empfehlen GF als Arbeitgeber erster Wahl.
- Gesundheit und Sicherheit: Senkung der Unfallrate um mindestens 30%.
Drei Video-Statements der Divisionalen Nachhaltigkeitsbeauftragten